„Fotografieren“ bedeutet wörtlich übersetzt: „Malen mit Licht“.
Nichts anderes machst du, wenn du dein Telefon zückst, die Kamera startest und ein Bild aufnimmst. Du malst mit Licht.
Deswegen ist das Licht auch der entscheidende Faktor beim Fotografieren (sagt ja schon der Name).
Die Bedeutung im Umkehrschluss: Wo kein (gutes) Licht ist, entstehen nur selten gute Fotos.
„Licht ist alles. Ohne Licht, ist alles nichts.“ (Urheber des Zitats ist unbekannt.)
Sonnenunter- und Sonnenaufgänge sind nicht umsonst die am meisten fotografierten Motive (abgesehen von Katzen und Hundewelpen…). Denn zu diesen Zeiten entstehen einzigartige Farben am Himmel. Diese dann auf einem Sensor oder einem Film einzufangen, ist gar nicht so einfach wie du vielleicht denkst.
Willst du einen Sonnenuntergang fotografieren, habe ich diesem Thema einen extra Beitrag gewidmet.
Zu verschiedenen Tageszeiten ist das Licht jeweils sehr verschieden, zumindest draußen. Besonders beliebt sind die Zeiten unmittelbar vor und nach dem Sonnenauf- bzw. -untergang. Diese Zeiten tragen sogar eigene Namen: „Goldene Stunde“ und „Blaue Stunde“.
Goldene Stunde
Die Goldene Stunde profitiert von einem sehr flachen Einfallswinkel der Sonne auf die Erde. So entstehen sehr lange Schatten.
Das Licht selbst wirkt sehr warm und weich.
Diese Stunde gehört sowohl morgens als auch abends zu meinen Lieblingszeiten. Ich mag diese goldenen Farbtöne.
Wie der Name schon sagt: Die Goldene Stunde bezeichnet ca. eine Stunde nach Sonnenaufgang oder ca. eine Stunde vor Sonnenuntergang.
Besonders am Morgen wirkt die Luft klar und unverbraucht. Dazu kommt die Ruhe und das allmähliche Erwachen des Tages. Außer im Sommer, da erwacht zur Goldenen Stunde nämlich noch nicht viel.
Blaue Stunde
Die Blaue Stunde ist die Zeit, wenn die Sonne bereits oder noch hinter dem Horizont steht.
Der Himmel erhält dadurch ein sehr tiefes Blau.
Die Farben wirken generell eher pastellartig.
Grundsätzlich ebenfalls eine sehr schöne Zeit zum Fotografieren. Die Blaue Stunde bezeichnet also ca. eine Stunde vor dem Sonnenaufgang beziehungsweise etwa eine Stunde nach dem Sonnenuntergang.
Probiere es unbedingt mal aus, zu diesen Uhrzeiten zu fotografieren. Du wirst sehen, es lohnt sich! Besonders im Sommer kann der Sonnenaufgang um 4:45 Uhr eine echte Herausforderung werden. Wer steht schon freiwillig um diese Uhrzeit auf?! Aber um mit Licht zu malen, muss man halt auch mal Opfer bringen. 🙂
Fazit: Malen mit Licht, lerne das Licht verstehen.
Unterschiedliche Tageszeiten bieten dir unterschiedliches Licht.
Die besten Stunden zum Fotografieren sind die beiden Stunden um Sonnenauf- und Sonnenuntergang.
Das Licht wirkt sehr weich. Mit den langen Schatten kannst du hervorragend spielen. Und nicht zuletzt lassen die besonderen Farben vielen den Mund vor Staunen offen stehen.
Denk‘ bei deinen zukünftigen Bildern aber nicht nur an Sonnenuntergänge. Auch fieses Regenwetter, gerade hier bei uns im Norden, kann reizvolle Motive hervorbringen. Oder Nebel, Sturm, Schneefall… . Auch hier gilt wieder: Probiere dich aus!
Wo Licht ist, da ist auch Schatten. Klicke auf Kontraste um mehr darüber zu erfahren, wie du Kontraste in deinen Bildern nutzen kannst.
Übrigens: Wenn du dich für den Bereich Landschaftsfotografie interessiert und intensiver reinschnuppern möchtest, sei dir einer Tatsache bewusst: Entweder du stehst zu völlig absurden Uhrzeiten auf, oder du frierst dir den Allerwertesten ab. Häufig sogar beides… Und trotzdem macht es, mir zumindest, einfach unglaublich viel Spaß!
Falls du Interesse hast, sieh doch mal im Artikel Sonnenuntergang an der Ostsee fotografieren nach. Dort habe ich dir ausführlich aufgeschrieben, wie ich bei Sonnenuntergängen an der Ostsee vorgehe.