„Gehe raus und fotografiere“ – Lars Meyer

Die Interviewserie startet mit Lars Meyer. Einem Fotografen, der mir mit seinen Bildern von diversen Spinnen ziemlich im Gedächtnis haften geblieben ist. Wenn du also im Anschluss an diesen Beitrag Lars‘ Instagram-Kanal besuchst, sei gewarnt. 😀 Weiterhin fotografiert Lars aber auch andere Tiere und besonders auch den Sternenhimmel.

Auf Instagram findest du Lars unter larsmeyer84 und lars_meyer_macrofotografie

Wie es dazu kam und wie sein Weg in der Fotografie bisher verlaufen ist, hat er mir in einem schriftlichen Interview erklärt.

Wie und wann bist du zur Fotografie gekommen? Was war der Auslöser dich näher damit zu beschäftigen?

„Mein Auslöser für die Fotografie war mein Vater. Er fotografierte sehr viel und drehte auch Videofilme. Mit 7 Jahren bekam ich dann meine erste Kamera. Eine sogenannte „Ritsch-Ratsch-Kamera“ von Agfa. Ein weiterer Auslöser waren die Dia-Abende bei Oma und Opa. Ich mochte es, mit der Familie gemeinsam Bilder anzugucken.“

Was motivierte dich in deinen Anfangszeiten, dabei zu bleiben und nicht aufzugeben?

„So richtig startete ich mit der Einführung der digitalen Fotografie durch. Früher hatte ich überhaupt kein Interesse an Computern. Das kam dann aber mit der Bildbearbeitung. Und genau das motiviert mich bis Heute: Zum einen das Raus gehen und Bilder schießen. Und zum anderen dann am Rechner sitzen und das Beste aus seinen Werken raus holen.“

Was waren deine beiden Meilensteine bisher beim Fotografieren lernen?

roter zechenturm auf betriebsgelände unter der milchstraße

„Ein Meilenstein war für mich der Umstieg von der Canon Eos 400d auf die 50d. Das Gehäuse ist schwerer und größer und damit für mich besser zu halten. Hinzu kommt die höhere Bildfrequenz, also Aufnahmen pro Sekunde. Damals fotografierte ich hauptsächlich Vögel und da waren viele Bilder pro Sekunde sehr hilfreich.
Ein zweiter Meilenstein war der Umstieg ins Kleinbildformat. Mit meiner ersten Kleinbildkamera stieg ich in die Milchstraßenfotografie ein. Da half es mir sehr, dass große Sensoren weniger rauschen als kleine.
Der letzte Meilenstein war letzte Woche. Da habe ich mir eine kleine Montierung* gekauft weil ich mal in die Astrofotografie reinschnuppern will.“

* „mit kleiner Montierung“ meint Lars ein Gerät, dass die Kamera automatisch die Bewegung der Erde ausgleicht. So werden sehr lange Belichtungszeiten, beispielsweise von einer Stunde und mehr, möglich.Andernfalls würden die Sterne durch die Erdrotation verschwimmen und zu Strichen.

Stell dir vor, du würdest mit deiner heutigen Erfahrung mit dem Fotografieren anfangen, was würdest du anders machen?

„Was würde ich anders machen… ich glaube nichts. Fotografieren ist für mich wie eine Reise. Ich hätte nie geglaubt mal die Milchstraße zu fotografieren, die Andromeda Galaxie oder die Biene im Park.“

biene auf rosa blüte

„Ich habe vor kurzem eine Canon Powershot bekommen. Diese Kamera eignet sich total gut für die Zeitrafferaufnahmen. Und  genau das mache ich jetzt auch. Vor einem halben Jahr hätte ich nicht gedacht Zeitraffer zu machen. Und wer weiß, was da noch kommt.“

Anfängerfehler machen wir alle, welche sind dir bisher passiert und wie umgehst du diese? Welche Stolpersteine haben dich beim Fotografieren Nerven gekostet?

„Anfängerfehler und Stolpersteine fasse ich mal zusammen. Am meisten Nerven hat mich zu analogen Zeiten das Filme zum Entwickeln bringen, gekostet. Heutzutage sind es die üblichen Sachen wie Akku leer, Speicherkarte voll, Timer vergessen. So etwas kann mich schon sehr aufregen.“

Was hinderte und hindert dich am Fotografieren, beziehungsweise daran, mehr zu fotografieren?

„Mich hindert am meisten die Arbeit mein Hobby auszuüben, da ich im Schichtdienst tätig bin. Auf der anderen Seite finanziert mir gerade die Arbeit mein Hobby. Von daher ist alles gut.“

Hast du ein paar Tipps und Kniffe, die du Menschen weitergeben möchtest?

„Meine Tipps wären:

  • Fotografiere wann immer es geht im Raw Format,
  • Lerne die Bildbearbeitung,
  • achte nicht so sehr auf Technik; jede Kamera macht gute Bilder,
  • Und zu guter Letzt: Gehe raus und fotografiere.

Wohin möchtest du mit deiner Fotografie kommen beziehungsweise entwickeln?

kormoran über ruhiger wasserfläche im flug

„Die letzte Frage kann ich so pauschal gar nicht beantworten. Es gibt Fotograf*innen, die fotografieren Hunde oder Flugzeuge oder oder oder und sind damit glücklich. Ich fotografiere außer Personen und unter Wasser alles. Vom Makro bis zur Galaxie. Raubvögel wäre etwas, was ich nochmal in Angriff nehmen möchte und ein Traum wären Nordlichter. Aber wo die Reise hingeht, das weiß ich nicht.“

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